Wenn du dir im Vorfeld ein paar Gedanken über deinen neuen Regenschutz machst, kann dir der nächste Schauer nichts mehr anhaben. Ganz egal, ob du quer durch die City zur Arbeit pendelst oder gern mal eine Wanderung machst, hier erfährst du, worauf du bei der Auswahl dieses unverzichtbaren Kleidungsstücks für nasses Wetter achten solltest.
Die richtige Regenkleidung ist ein echter Game Changer.
— Alejandra Padin, Globale Kleidungsdesignerin für Outdoor be adidas
WASSERABWEISEND ODER WASSERDICHT?
Mit einer wasserabweisenden Jacke solltest du dich nicht von Starkregen oder Gewittern überraschen lassen, denn sie tut sich vor allem dadurch hervor, dass sie bei leichten bis mittleren Niederschlägen die Wassertropfen ableitet. Das ist einer Technologie namens „Durable Water Repellent“ (also „dauerhaft wasserabweisend“ oder DWR) geschuldet. Dabei handelt es sich um eine wasserabstoßende Oberflächenbeschichtung, die Tropfen vom Gewebe abperlen lässt. Aber diese Beschichtung stößt irgendwann an ihre Grenzen. Wenn du mehr Schutz brauchst, solltest du dich nach wasserdichten Alternativen umsehen. Auch die werden laut dem Regenschutzexperten Vash Zhu, Globaler Kleidungsdesigner für Outdoor bei adidas, mit einer DWR-Imprägnierung versehen. Das ist aber noch nicht alles: „Jeder Teil der Jacke (einschließlich Reißverschlüssen, Druckknöpfen, Taschen, Versteppungen und Nähten) wird überklebt und versiegelt, damit die Kleidung darunter auch beim heftigsten Regenguss absolut trocken bleibt.“
Außerdem darf man nicht vergessen, dass Regen selten ganz ohne Wind daherkommt. Begriffe wie „windbeständig“ und „winddicht“ versprechen genau das, was ihr Name schon sagt.
MATERIALKUNDE
Sieh dir die Materialzusammensetzung der Jacke auf dem Etikett an der Innenseite genau an. Nylon oder Polyester mit DWR-Beschichtung sind die häufigsten Gewebemischungen. Für noch mehr Schutz vor den Elementen sind patentierte Technologien wie GORE-TEX oder auch RAIN.RDY von adidas hervorragend geeignet. Sie lassen sich am besten als wasserdichte, atmungsaktive Membran beschreiben, die Wasser aktiv vom Kleidungsstück ableitet und damit die Trägerin oder den Träger schön trocken hält.
DIE RICHTIGE PASSFORM
Nicht alle Regenjacken haben dieselbe Passform — und das ist auch gut so. „Es geht nicht nur um Funktion oder Fashion“, erklärt Regenjackenexpertin Alejandra Padin, Globale Kleidungsdesignerin für Outdoor be adidas. „Man sollte bei der Wahl der richtigen Form und Silhouette auch den eigenen Lifestyle berücksichtigen.“
Worauf wir damit hinauswollen? Wenn man in einer eher kalten Klimazone lebt, hält ein längerer Regenmantel in A-Linie, der auch den Po bedeckt, bei schlechtem Wetter wesentlich wärmer und passt auch besser über die entsprechend dickere Kleidung, die man darunter trägt. Wenn man aber regelmäßig intensiven Outdoor-Aktivitäten nachgeht, engt eine nur hüftlange Regenjacke weniger ein und verleiht dir eine größere Bewegungsfreiheit.
Auch die Ausführung des Regenschutzes zählt. „Wasserabweisende Kleidungsstücke bieten eventuell einen höheren Tragekomfort, weil sich die DWR-Beschichtung an der Außenseite des Stoffs befindet“, erklärt uns Vash. „Andererseits können wasserdichte Regenjacken widerstandsfähiger sein, weil sie mit einem laminierten oder verklebten Einlagestoff konstruiert sind, der die Kleidung darunter vor eindringendem Regenwasser schützt.“
MEHR LAGEN, MEHR SCHUTZ
„Es gibt drei Arten der Lagenkonstruktion“, führt Vash aus. „Jede davon liefert andere Vorteile.“ Man kann sich das als verschiedene Ebenen vorstellen: 2-lagig, 2,5-lagig und natürlich 3-lagig als widerstandsfähigste Option. Generell lässt sich sagen, dass Jacken und Mäntel, die vor Regen schützen sollen, aus einer Kombination der folgenden Elemente bestehen sollten: einer DWR-imprägnierten äußeren Lage, einem Einlagestoff aus Polyurethan, der die schützende mittlere Lage bildet, und einer inneren Lage aus Mesh, die den Schweiß ableitet und für ein gutes Körperklima sorgt.
LUFTZUFUHR
Und das Allerwichtigste zum Schluss – deine Regenjacke sollte natürlich den Regen abhalten, aber auch ein wenig Luft reinlassen, damit sich deine Haut nicht schwitzig und klamm anfühlt. Hier kommt die sogenannte Atmungsaktivität ins Spiel. Dafür braucht es eine gewisse Luftzufuhr ins Innere des Regenschutzes. Vash erklärt, dass hier nicht nur luftdurchlässige Gewebe eine Rolle spielen, sondern dass es vielmehr auch auf die Details ankommt.
„Man schwitzt normalerweise vor allem unter den Armen oder am Rücken. Verborgene Öffnungen mit Reißverschluss unter den Achseln oder am Rücken sorgen für ausreichend Belüftung und damit auch für ein insgesamt trockenes Tragegefühl.“ Außerdem rät der Profi, auch nach weitenregulierbaren Saumabschlüssen, Kapuzen mit Zugband und Ärmelbündchen mit Klettverschluss Ausschau zu halten. Diese Extras können für zusätzlichen Schutz festgezogen und für mehr Luftzufuhr gelockert werden.